Gestern war Aschermittwoch. Wir starten in die Fastenzeit.
Und genau da sind wir schon bei dem Thema, das mir seit einiger Zeit schon durch den Kopf geht.
Viele verbinden die Fastenzeit mit einer Zeit der Enthaltsamkeit oder Verzicht.
Vielen wird dadurch etwas bewusster.
Beispielsweise hörte ich heute Morgen, dass es ein absoluter Trend sei, auf die Medien zu verzichten. Andere verzichten auf Fleisch, Zucker oder Süßigkeiten, Kaffee, Rauchen, Alkohol…
Bei einer Freundin las ich gestern eine Statusmeldung, die dazu aufrief, in der Fastenzeit nicht über Kleinigkeiten zu meckern oder sich darüber zu ärgern. Dieses Fasten finde ich sehr gut und sinnvoll. Für die Mitmenschen, für einen selbst. Denn meistens zieht der Betreffende sich durch das Meckern in ein Loch, dass immer tiefer zu werden scheint.
Vor 6 Jahren überlegte ich – leider erst am Freitag – worauf ich denn verzichten könnte. Kaffee trank ich zu der Zeit noch viel weniger als das eine oder andere Tässchen im Monat, dass ich jetzt manchmal trinke. Rauchen und Alkohol kamen bei mir auch nicht in Frage, da ich auf beides dankend verzichtete.
Ich entschied mich damals dafür, kein Fleisch in der Fastenzeit zu essen und vegetarisch zu leben.
Eine einschneidende Entscheidung. Wir aßen eh selten Biofleisch, aber trotzdem ging es mir gesundheitlich schnell besser und mein mein Körper entwöhnte sich so rasch, dass ich es im Anschluss nicht mehr vertragen habe und mir regelrecht schlecht wurde.
Bei früherer Feststellung meiner Laktoseintoleranz sagte mir mein Arzt sehr deutlich, dass die Kuh-Muttermilch eh nicht für uns bestimmt sei und mein Körper somit absolut richtig auf den falschen Konsum reagierte.
Diese beiden Punkte führten dazu, dass ich mich entschieden habe, mich erst vegan zu ernähren und immer tiefer in die Materie eingestiegen bin.
Heute geht es mir besser als vor einigen Jahren, es haben sich viele neue Freundschaften gefunden und ich kann meine Freunde, mein Wissen in meiner Selbstständigkeit mit anderen teilen.
Doch genau das hat mich in meinen Überlegungen zum Stutzen gebracht:
Alle reden von Verzicht in Zusammenhang mit der Fastenzeit. Doch mein „Verzicht“ war ein unbeschreiblicher Gewinn.
Dann habe ich mir angesehen, worauf einige Bekannte verzichten möchten. Überall – besonders auch bei den oben genannten Beispielen wie Fleisch, Zucker, Rauchen, Alkohol – ist es doch ein Gewinn für den Fastenden. Nicht nur finanziell und gesundheitlich.
Ist die Fastenzeit, in der uns das eine oder andere bewusster werden kann, gar viel mehr ein Gewinn als ein Verzicht?
Selbst das „Fasten“ an sich bringt unzählige Vorteile.
Dann wäre die Fastenzeit also eher eine Art von Challange.
Challange bedeutet Herausforderung.
Wir fordern uns damit also selbst damit heraus.
Das klingt doch so gar nicht mehr nach „am Aschermittwoch ist alles vorbei“ oder Verzicht, sondern nach dem Beginn einer neuen Gewohnheit, einer neuen Eigenschaft… eines neuen Lebensabschnittes?
Ich habe schon sehr darüber nachgedacht, was meine Herausforderung in der Fastenzeit sein wird, die ich dann weiter tragen möchte. Als ich am Samstag mit meiner Freundin Maria sprach, kam mir im Nachhinein auch eine Idee, … ich werde sie Euch gerne noch vorstellen.
Doch vorher interessiert Ihr mich – ja, genau DU!
Wie denkst Du über die Fastenzeit?
Fastest Du?
Was oder wovon fastest Du?
Oder ist fasten für Dich auch eher eine Challange? Zu was forderst Du Dich heraus?
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